Regeln für das Festival

und Richtlinien für euer Verhalten

Das Firebound Festival baut auf den Pfeilern der Kink Community auf: Einvernehmlichkeit, Eigenverantwortlichkeit und offene Kommunikation. Um ein sicheres und schönes Erlebnis zu schaffen, brauchen wir ein gemeinsames Set von Regeln und Erwartungen, die wir auf dieser Grundlage schaffen wollen.

Regeln & Verhalten auf dem Festival

  • Zustimmung: Auf dem Firebound hat nur konsensueller Kink Raum. Jede Interaktion muss auf ausdrücklicher Zustimmung basieren. Holt diese explizit ein, egal ob im Spiel oder 'außerhalb', und beachtet: Der Kontext einer Kink-Veranstaltung verändert unter Umständen die Bedeutung von Worten, Taten und Berührungen.

  • Freiwillig gegeben: Der Konsens muss ohne jeden äußeren Druck erfolgen. Das bedeutet, dass niemand zu etwas gedrängt werden darf – weder durch einzelne Personen noch durch Gruppendynamiken. Auch unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gegebene Zustimmung ist nicht uneingeschränkt freiwillig, da die Urteilsfähigkeit getrübt sein kann. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, den eigenen Zustand und den der Menschen, mit denen man interagiert, einzuschätzen.

  • Reversibel: Jede Person hat das Recht, ihre Zustimmung jederzeit zurückzuziehen – auch mitten in einer Szene. Dies muss allen Beteiligten bewusst sein und allgemein respektiert werden. Zu diesem Zweck sind klare Safewords und Signale zu vereinbaren. 

  • Informiert: Alle Beteiligten müssen vorab wissen, worauf sie sich einlassen. Bei einer kinky Veranstaltung bedeutet das detaillierte Vorgespräche über geplante Aktivitäten, verwendete Werkzeuge/Toys, Intensität, Dauer und mögliche Risiken. Auch medizinische Vorerkrankungen, Triggerpunkte und harte Grenzen müssen besprochen werden.

  • Enthusiastisch: Ein "Ja" sollte klar und eindeutig sein, kein zögerliches "vielleicht" oder “wenn du meinst”. Passive Duldung oder ausweichendes Verhalten sind kein Konsens. Konsens ergibt sich auch nicht aus vergangener Zustimmung.

  • Spezifisch: Die Zustimmung gilt nur für konkret besprochene Aktivitäten. Wenn während einer Szene etwas Neues ausprobiert werden soll, muss dies explizit neu verhandelt werden. Das bezieht sich auch darauf, wenn sich der Kontext verändert, in dem Interaktionen stattfinden - beispielsweise durch Zuschauer oder Gruppendynamik.

  • Äußere Umstände: Seid euch bewusst, dass Faktoren wie Gruppendynamiken, die ungewohnte Situation auf einem Festival, äußere Machtstrukturen und selbst sozialer Status die Einschätzung zu Interaktionen beeinflussen können. Nehmt euch Zeit, um zu einer fundierten Einschätzung zu kommen, und nutzt gegebenenfalls die Erfahrungen von anderen und die Awareness-Strukturen.
  • Globale Safewords:  “Mayday” und “Rot” gelten als universelle Safewords, die die aktuelle Szene sofort beenden. Beachtet diese im eigenen Spiel und greift zur Not ein, wenn diese Safewords ignoriert werden – im Zweifel kann das Awareness-Team hier helfen.

  • Sessions als geschützte Räume: Respektiert die Privatsphäre anderer, sowohl in ihren Sessions als auch danach. Interagiert mit Menschen, während sie spielen, nur auf deren expliziten Wunsch, und gebt ihnen Raum und Zeit für Spiel und Aftercare.

  • Achtung vor Rückzugsräumen: Auf dem Festival gibt es Rückzugsräume, die jederzeit genutzt werden können. Geht mit diesen achtsam um und verwendet sie so, dass auch andere sie nutzen können. 

  • Hygiene: Reinigt Spielgeräte bevor und nachdem ihr sie nutzt. Wir sind in der Natur, und auch wenn wir uns Mühe geben, brauchen wir eure Hilfe, damit alle Geräte und Spielgelegenheiten immer perfekt hygienisch sind. 

  • Nur “Ja” heißt “Ja”: Expliziter Konsens erfordert auf einem Festival deutliche Kommunikation: Nur ein klares, enthusiastisches und deutliches “Ja” ist expliziter Konsens.
  • Offenheit: Bemüht euch, dem Festival offen und aufgeschlossen zu begegnen. Wer erwartet, bestimmte Fantasien erfüllt zu bekommen oder bestimmte Interaktionen zu erleben, kann enttäuscht werden. Auch auf einem Festival mit vielen anderen offenen Menschen gibt es keine Garantie für die Interaktionen, die ihr euch wünscht.

  • Eigenverantwortung: Übernehmt Verantwortung für euch und eure Partner. Ihr seid in all euren Interaktionen präsent und kennt eure Wünsche und Vorlieben wie sonst niemand. 

  • Verantwortungsvolles Handeln: Auch wenn jeder auf sich selbst achtet, hilft es, zusätzlich aufeinander Acht zu geben. Passt aufeinander auf, informiert das Awareness-Team und helft einander, wenn es jemandem schlecht geht.

  • Respekt gegenüber dem Team: Das Orga-Team ist in letzter Konsequenz für das Event verantwortlich und arbeitet hart daran, ein tolles Festival zu gestalten. Das ist ein harter Job und läuft nicht ohne Konflikte ab. Respektiert die Entscheidungen des Teams und die Menschen hinter den Rollen.
  • Unterschiede: Auf dem Firebound treffen Menschen unterschiedlichster Teile unserer Community aufeinander. Respektiert, dass andere Menschen andere Hintergründe und Erfahrungen gemacht haben. 

  • Toleranz: Menschen haben unterschiedliche Vorlieben und Arten, ihren Kink auszuleben. Es kann vorkommen, dass ihr Szenen seht, die ihr selbst nicht schön oder anregend findet. Toleranz bedeutet auch, dem Raum zu geben, was man selbst nicht toll findet – solange es auf der Basis von informiertem, konsensuellem Kink stattfindet.

  • Augenhöhe: Alle Menschen sind gleichwertig und sollten sich auf Augenhöhe begegnen – ohne Ansehen ihres Hintergrundes oder ihrer Rolle. Vermeidet daher außerhalb von Sessions Sprache, die ein gewisses Machtgefälle herstellen könnte. 

  • Inklusivität: Wir heißen Menschen jedes Hintergrunds, Geschlechts, Erfahrungsstands, jeder sexuellen, konfessionellen oder persönlichen Orientierung willkommen.

  • Freiheit von Diskriminierung: Kink-Shaming und Diskriminierung sind schon außerhalb unserer Szene nicht zu akzeptieren, auf unserem Festival haben sie absolut keinen Platz.

  • Achtsamkeit: Wir sind hier Gäste: in der Natur und auf dem Platz. Haltet inne, um die Natur wahrzunehmen. Geht schonend mit Ressourcen um, hinterlasst Spielgelegenheiten und Zeltplatz ordentlich.

  • Pfadfinderprinzip:Wir sind hier zu Gast in einem Pfadfinderlager. Nehmt es zum Anlass, eines ihrer Prinzipien zu verinnerlichen: Wir hinterlassen jeden Platz schöner und besser, als wir ihn vorgefunden haben.
  • Awareness-Team: Bei unangenehmen oder grenzüberschreitenden Situationen bietet unser Infodesk Unterstützung und Hilfe an. Sie sind rund um die Uhr erreichbar und stehen mit Rat und Tat zur Seite.

  • Sanitäter: Unser Infodesk ist für medizinische Notfälle vorbereitet und kann, falls nötig, den Rettungsdienst alarmieren, beziehungsweise deren Zugang zum Gelände koordinieren. Kleinere Verletzungen können auch am Infodesk versorgt werden.

  • Infodesk: Der Infodesk hilft auch ansonsten bei Fragen zum Festivalablauf, zu Notfällen jeder Art sowie den Regeln und sorgt für ein harmonisches Miteinander.
  • Privatsphäre: The Vegas Rule applies: Was auf dem Firebound passiert, bleibt auf dem Firebound. Schützt die Privatsphäre aller Beteiligten, indem ihr keine persönlichen Informationen ohne den ausdrücklichen Konsens aller Beteiligten teilt.

  • Foto-Regeln: Fotos sind grundlegend nicht erwünscht, da schon der Eindruck, abgebildet zu werden, störend sein kann – gerade auf einem Kinky Festival. 

  • Sharing & Soziale Medien: Wenn ihr auf sozialen Medien über das Firebound sprechen möchtet, beschränkt euch auf eure eigene Erfahrung und seht davon ab, andere Menschen mit dem Firebound zu assoziieren.

Vielen Dank für euer Verständnis

Die Regeln sind dafür da, das Firebound zu einem sicheren und angenehmen Ort für alle zu machen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit euch ein großartige Zeit zu erleben!

Seid mit dabei beim Firebound

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